Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

2 Könige 23

[1] sandte der König aus, und die Ältesten all von Jehuda und Jerusalem versammelten sich zu ihm. [2] Der König stieg zu SEINEM Haus hinauf und alle Männer von Jehuda, alle Insassen von Jerusalem mit ihm, die Priester und die Künder, und alles Volk von Klein bis Groß, er las in ihre Ohren alle Reden des Buchs des Bundes, das in SEINEM Haus gefunden worden war. [3] Der König stand auf dem Hochstand, er schloß vor SEINEM Antlitz den Bund, in SEINER Nachfolge zu gehen, seine Gebote, seine Vergegenwärtigungen und seine Satzungen zu wahren mit allem Herzen und mit aller Seele, neuaufzurichten die Reden dieses Bundes, die in diesem Buch niedergeschriebnen. Alles Volk stand ein in den Bund. [4] Der König gebot Chilkijahu dem Großpriester, den Zweitpriestern und den Schwellenhütern, hinwegzuschaffen aus SEINER Halle alle für den Baal, für die Pfahlfrau und für alle Schar des Himmels gemachten Geräte, die verbrannte er außerhalb Jerusalems auf den Kidronfluren, und ihre Asche ließ er nach Bet-El tragen. [5] Er verabschiedete die Pfaffen, welche die Könige von Jehuda begeben hatten, daß sie an den Koppen räucherten, in den Städten Jehudas und dem Umkreis von Jerusalem, die dem Baal, der Sonne, dem Mond, den Wandelsternen und aller Schar des Himmels Räuchernden. [6] Er schaffte die Pfahlfrau von SEINEM Haus hinweg, nach außerhalb Jerusalems, in das Bachtal Kidron, verbrannte sie im Bachtal Kidron, zermalmte sie zu Staub und warf ihren Staub auf die Grabstätte des Pöbelvolks. [7] Er schleifte die Häuser der Heiligtumsbuhlschaft, die an SEINEM Haus waren, darin die Weiber Gehäuse für die Pfahlfrau webten. [8] Er ließ alle Priester aus den Städten Jehudas wegkommen, vermakelte die Koppen, daran die Priester geräuchert hatten, von Gaba bis Berscheba, und schleifte die Koppen der Bocksfüßer, die am Toreinlaß Jehoschuas des Stadtobersten, dem zur Linken für jemand, der in das Haupttor der Stadt kommt. [9] Nur durften die Koppenpriester SEINE Schlachtstatt in Jerusalem nicht besteigen, wohl aber aßen sie die Fladen inmitten ihrer Brüder. [10] Er vermakelte den Ofenplatz, den in der Schlucht des Sohns Hinnoms, dawider daß jemand noch seinen Sohn oder seine Tochter dem Molech durchs Feuer darführe. [11] Er verabschiedete die Rosse, welche die Könige von Jehuda der Sonne gegeben hatten: ihr Kommen an SEIN Haus, zur Laube des Kämmerers Ntanmelech, der in den Arkaden, und den Sonnenwagen verbrannte er im Feuer. [12] Die Schlachtstätten, die auf dem Dach mit dem Stufungsaufsatz des Achas waren, die die Könige von Jehuda gemacht hatten, und die Schlachtstätten, die Mnasche in beiden Höfen SEINES Hauses gemacht hatte, schleifte der König, hieß von dort hinüberlaufen und ihren Staub in den Bach Kidron werfen. [13] Die Koppen, die Jerusalem zugewandt waren, die zur Rechten des Verderberbergs, die Schlomo König von Jissrael für die Aschtart, das Scheusal der Sidonier, für Kmosch, das Scheusal Moabs, und für den Molech, den Greuel der Söhne Ammons, ausgebaut hatte, vermakelte der König. [14] Er zertrümmerte die Standmale, er rodete die Pfahlbäume, ihren Ort füllte er mit Menschengebeinen. [15] Und auch die Schlachtstatt, die in Bet-El war, die Koppe, die Jarobam Sohn Nbats gemacht hatte, der Jissrael versündigte, auch diese Schlachtstatt und die Koppe schleifte er, brannte die Koppe aus, zermalmte es zu Staub und verbrannte die Pfahlfrau. [16] Vorher aber hatte sich Joschijahu umgewandt und hatte die Gräber ersehn, die dort am Berg waren. Er sandte hin, ließ die Gebeine aus den Gräbern nehmen, verbrannte sie an der Schlachtstatt und vermakelte die damit, nach SEINER Rede, die einst der Mann Gottes ausrief, der eben dieses vorausrief. [17] Indes sprach er: Was ist das für ein Merkstein, den ich da sehe? Die Männer der Stadt sprachen zu ihm: Das Grab ist des Manns Gottes, der aus Jehuda gekommen war, der eben dies, was du getan hast, einst vorausrief an der Schlachtstatt von Bet-El. [18] Er sprach: Laßt ihn ruhn, nimmer störe man seine Gebeine! So ließen seine Gebeine die Gebeine jenes Künders, der aus Samarien war, mit durchschlüpfen. - [19] Und auch alle Koppenhäuser, die in den Städten Samariens waren, die die Könige von Jissrael gemacht hatten zu Verdruß, beseitigte Joschijahu, er tat mit ihnen nach allem Tun, das er in Bet-El getan hatte, [20] er schlachtete alle Koppenpriester, die dort waren, an den Schlachtstätten ab, er verbrannte Menschengebeine daran. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück. [21] Der König gebot allem Volke, sprechend: Macht IHM eurem Gott ein Übersprungsfest, wies in diesem Buch des Bundes niedergeschrieben ist! [22] Denn nicht war ein diesem Übersprungsfest gleiches gemacht worden von den Tagen der Richter an, die Jissrael gerichtet hatten, und alle Tage der Könige von Jissrael und der Könige von Jehuda, [23] sondern erst im achtzehnten Jahr des Königs Joschijahu wurde dieses Übersprungsfest IHM in Jerusalem gemacht. [24] Und auch die Elben und die Wisserischen und die Wunschlarven und die Bildklötze und alle Scheusäler, die im Land Jehuda und in Jerusalem zu sehn waren, merzte Joschijahu aus, um neuaufzurichten die Reden der Weisung, die geschrieben waren in dem Buch, das Chilkijahu der Priester in SEINEM Haus gefunden hatte. [25] Nicht war vor ihm ein König seinesgleichen, der so umkehrte zu IHM mit all seinem Herzen, mit all seiner Seele, mit all seiner Macht, allgleich der Weisung Mosches, und nach ihm ist nicht seinesgleichen erstanden. [26] Jedoch kehrte ER nicht mehr um von dem großen Flammen seines Zorns, darin sein Zorn gegen Jehuda entflammt war über all die Verdrusse, damit Mnasche ihn verdrossen hatte, [27] ER hatte gesprochen: Auch Jehuda will ich von meinem Antlitz hinweg beseitigen, wie ich Jissrael beseitigt habe, ich verschmähe diese Stadt, die ich einst erwählte, Jerusalem, und das Haus, von dem ich einst sprach: Dort soll mein Name dasein. [28] Das übrige Redewürdige von Joschijahu, alles, was er getan hat, ist das nicht aufgeschrieben im Buch: Denkwürdigkeiten der Tage von Jehudas Königen? [29] In seinen Tagen zog der Pharao Necho König von Ägypten herauf, auf den König von Assyrien los, auf den Strom Euphrat zu, der König Joschijahu rückte ihm entgegen, aber der tötete ihn bei Megiddo, sowie er seiner ansichtig worden war. [30] Seine Diener fuhren ihn tot von Megiddo fort, sie kamen mit ihm nach Jerusalem und begruben ihn in seinem Begräbnis. Das Landvolk nahm Joachas Sohn Joschijahus, sie salbten ihn und königten ihn statt seines Vaters. [31] Dreiundzwanzigjährig war Joachas, als er die Königschaft antrat, und drei Mondneuungen hatte er Königschaft in Jerusalem. Der Name seiner Mutter: Chamutal Tochter Jirmejahus aus Libna. [32] Er tat das in SEINEN Augen Böse, allwie seine Väter getan hatten. [33] Aber der Pharao Necho ließ ihn in Fesseln legen in Ribla im Lande Chamat, von der Königschaft in Jerusalem hinweg, und gab dem Land eine Buße auf: hundert Barren Silbers und einen Barren Golds. [34] Der Pharao Necho königte den Eljakim Sohn Joschijahus an seines Vaters Joschijahu Statt, er wandelte seinen Namen in Jojakim, den Joachas aber nahm er mit, der kam nach Ägypten, dort starb er. [35] Das Silber und das Gold gab Jojakim dem Pharao, jedoch mußte er das Land besteuern, um das Silber nach des Pharao Geheiß zu geben, jedermann nach seinem Steuersatz, so trieb er das Silber und das Gold von dem Landvolk ein, es dem Pharao Necho zu geben. [36] Fünfundzwanzigjährig war Jojakim, als er die Königschaft antrat, und elf Jahre hatte er Königschaft in Jerusalem. Der Name seiner Mutter: Sbudda Tochter Pdajas aus Ruma. [37] Er tat das in SEINEN Augen Böse, allwie seine Väter getan hatten.