Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

2 Samuel 21

[1] Es war einst in Dawids Tagen eine Hungersnot, drei Jahre lang, Jahr nach Jahr. Da suchte Dawid SEIN Antlitz auf. ER sprach: Blutschuld ist an Schaul und an seinem Haus darob, daß er jene Giboniter getötet hat. [2] Der König berief die Giboniter und sprach zu ihnen - die Giboniter, die sind nicht von den Söhnen Jissraels, sondern vom Rest des Amoriters, aber die Söhne Jissraels haben ihnen zugeschworen, Schaul jedoch in seinem Eifer für die Söhne Jissraels und Jehudas suchte sie zu erschlagen - , [3] Dawid also sprach zu den Gibonitern: Was soll ich euch tun, womit kann ichs bedecken? nur segnet dann SEIN Eigentum wieder! [4] Die Giboniter sprachen zu ihm: Um kein Silber und Gold ists uns mit Schaul und mit seinem Haus, unter Jissrael selbst ists uns um keinen Mann, ihn zu töten. Er sprach: Was sprecht ihr an? ich tue es euch! [5] Sie sprachen zum König: Der Mann, der uns den Garaus machen wollte, der trachtete, uns, unsern Bestand in aller Gemarkung Jissraels auszutilgen, [6] von dessen Söhnen gebe man uns sieben Männer, die wollen wir IHM renken im Giba Schauls SEINES Erwählten. Der König sprach: Ich gebs. [7] Aber der König ließ sichs dauern Mefiboschets Sohns Jonatans Sohns Schauls, des Schwurs wegen bei IHM, der zwischen ihnen war, zwischen Dawid und Jonatan Sohn Schauls. [8] So nahm der König die zwei Söhne Rizpas Tochter Ajas, die sie Schaul geboren hatte, Armoni und Mefiboschet, und die fünf Söhne Merabs Tochter Schauls, die sie dem Adriel Sohn Barsillajs des Mecholatiters geboren hatte, [9] er gab sie in die Hand der Giboniter. Die renkten sie auf dem Berge vor IHM, sie fielen, die sieben, mitsammen. Diese wurden getötet in den Tagen der Ernte, in den ersten, zu Beginn der Gerstenernte. [10] Da nahm Rizpa Tochter Ajas die Sackleinwand, die spannte sie sich über dem Fels auf, vom Erntebeginn an: bis daß Wasser vom Himmel auf sie niederflösse, - sie gab nicht zu, daß der Vogel des Himmels auf ihnen ruhte bei Tag noch das Wild des Feldes bei Nacht. [11] Es wurde Dawid gemeldet, was Rizpa Tochter Ajas, Schauls Kebse, getan hatte. [12] Dawid ging, er übernahm die Gebeine Schauls und die Gebeine Jonatans seines Sohns von den Bürgern zu Jabesch in Gilad, die sie von der Torfreiheit zu Bet Schan gestohlen hatten, wo die Philister sie hingehängt hatten am Tag, als die Philister Schaul am Gilboa schlugen, [13] hinauf brachte er von dort die Gebeine Schauls und die Gebeine Jonatans seines Sohns, sie holten die Gebeine der Gerenkten ein [14] und begruben sie mit den Gebeinen Schauls und Jonatans seines Sohns im Lande Binjamin, in einer Seitenkammer in der Grabstatt Kischs seines Vaters. Als sie alles getan hatten, was der König gebot, danach ließ Gott sich dem Lande erflehn. [15] Einst war wieder Kampf der Philister mit Jissrael, Dawid zog hinab und seine Diener bei ihm, und sie kämpften mit den Philistern. Da, als Dawid ermattet war, [16] fing ihn Bnab, der von den Erzeugten jenes Gespenstischen war - das Gewicht seiner Lanze war dreihundert Vollgewicht Erz, und er war eben neu schwertgegurtet worden - , schon sprach er sich zu, Dawid zu erschlagen, [17] aber Abischaj half ihm heraus, der Sohn der Zruja, er schlug den Philister, er tötete ihn. Damals verschworen die Mannen Dawids sich für ihn, sprechend: Du darfst nicht wieder mit uns zum Kampf ausfahren, daß du die Leuchte Jissraels nicht verlöschest! [18] Hernach wars, als wieder Kampf war mit den Philistern, bei Gob, damals erschlug Ssibchaj der Chuschaiter den Ssaf, der von den Erzeugten jenes Gespenstischen war. [19] Und wieder war Kampf mit den Philistern bei Gob, da erschlug Elchanan Sohn Jaaris der Betlehemiter Goljat den Gatiter, - dessen Lanzenholz war wie ein Weberbaum. [20] Und wieder war ein Kampf, bei Gat, da war ein Mann von Unmaßen, der Finger an seinen Händen und der Zehen an seinen Füßen waren je sechs und sechs, vierundzwanzig an Zahl, auch der war ein Erzeugter jenes Gespenstischen, [21] er höhnte Jissrael, aber Jonatan Sohn Schimas, Dawids Bruders, erschlug ihn. [22] Diese vier also, die waren von jenem Gespenstischen in Gat erzeugt, sie fielen durch Dawids Hand und durch die Hand seiner Diener.