Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

2 Samuel 6

[1] Nochmals brachte Dawid alle Streiterlese in Jissrael zusammen, dreißigtausend, [2] Dawid machte sich auf und ging, und alles Volk, das mit ihm war, nach Baala in Jehuda, von dort heraufzuholen den Gottesschrein, über dem gerufen ist als Name: Name SEIN des Umscharten, der Sitz hat auf den Cheruben. [3] Sie ließen den Gottesschrein einen neuen Karren besteigen und trugen ihn aus dem Haus Abinadabs, dem auf dem Hügel, hinweg. Lenker des neuen Karrens waren Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs. [4] Nachdem sie ihn aus dem Haus Abinadabs, dem auf dem Hügel, hinweggetragen hatten, neben dem Gottesschrein jener, Achjo aber vor dem Schrein gehend, [5] tanzten vor IHM her Dawid und alles Haus Jissraels, zu allem Zypressenholzblaszeug, zu Leiern, zu Harfen, zu Pauken, zu Schellen, zu Zimbeln. [6] Als sie aber bis zu Nachons Tenne gekommen waren, streckte Usa die Hand nach dem Gottesschrein und griff dran, denn die Rinder waren ausgeglitten. [7] SEIN Zorn entflammte wider Usa, um die Lässigkeit schlug ihn Gott dort, er starb dort, neben dem Gottesschrein. [8] Dawid entflammte, darum daß ER einen Niederbruch gebrochen hatte, an Usa, er rief jenen Ort Parez Usa, Niederbruch Usas, - bis auf diesen Tag. [9] Dawid fürchtete sich vor IHM an jenem Tag, er sprach: Weh, wie kann SEIN Schrein zu mir kommen?! [10] Nicht war mehr Dawid gesonnen, SEINEN Schrein zu sich in die Dawidstadt schaffen zu lassen, so ließ Dawid ihn abbiegen nach dem Haus Obed Edoms des Gatiters. [11] Drei Mondneuungen hatte SEIN Schrein Sitz im Haus Obed Edoms des Gatiters. ER aber segnete Obed Edom und all sein Haus. [12] Gemeldet wurde es dem König Dawid, man sprach: ER hat das Haus Obed Edoms und alles was sein ist gesegnet wegen des Gottesschreins. Dawid ging hin und holte den Gottesschrein aus dem Haus Obed Edoms zur Höhe nach der Dawidstadt, in Freuden. [13] So geschahs: als erst die Träger SEINES Schreins sechs Schritte vorgeschritten waren, schlachtete er einen Stier und ein Mastkalb. [14] Dawid selbst drehte mit aller Kraft sich vor IHM, Dawid selbst, mit einem Linnenumschurz gegürtet, [15] Dawid selbst und alles Haus Jissrael holten SEINEN Schrein zur Höhe mit Geschmetter und Posaunenschall. [16] Es geschah aber, wie SEIN Schrein in die Dawidstadt kam: Michal Tochter Schauls, lugte durchs Fenster hinab, sie sah den König Dawid hüpfen und sich drehen vor IHM, da spottete sie sein in ihrem Herzen. [17] Als sie mit SEINEM Schrein hingekommen waren, brachten sie ihn an seinen Platz inmitten des Zelts, das Dawid für ihn aufgespannt hatte, [18] Dawid höhte Darhöhungen vor IHM und Friedmahle. Als Dawid vollendet hatte, die Darhöhung und die Friedmahle darzuhöhen, segnete er das Volk mit SEINEM des Umscharten Namen. [19] Er verteilte an das Volk, an all die Menge Jissraels, an sie von Mann bis Weib, an jedermann einen Brotlaib, einen Dattelstock und einen Rosinenkuchen, dann ging alles Volk, jedermann nach seinem Haus. [20] Als nun Dawid heimkehrte, sein Haus zu segnen, trat Michal Tochter Schauls hervor, Dawid entgegen, sie sprach: Was hat sich heut Jissraels König geehrt, der sich heut unter den Augen der Mägde seiner Knechte bargemacht hat, wie sich der Nichtigen einer bar, offenbar macht! [21] Dawid sprach zu Michal: Vor IHM, der mich erwählt hat statt deines Vaters und statt all seines Hauses, mich als Herzog über SEIN Volk, über Jissrael zu entbieten! tanzen will ich vor IHM, [22] will mich noch geringer als diesmal machen, will niedrig werden in meinen eignen Augen, und bei den Mägden, von denen du sprachst, bei ihnen doch noch in Ehren stehn. [23] Der Michal aber, Schauls Tochter, ihr ward kein Kind bis zum Tag ihres Tods.