Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Hosea 14

[1] Büßen muß Samarien die Schuld, daß es widerspenstig war seinem Gott, durchs Schwert müssen sie fallen, ihre Spielkinder werden zerschmettert, ihre Schwangeren aufgeschlitzt. [2] Kehre um, Jissrael, hin zu IHM deinem Gott! über deinen Fehl ja bist du gestrauchelt. [3] Nehmet Worte mit euch und kehret um zu IHM! Sprechet zu ihm: »Alles an Fehl trage davon und ein Gutes nimm an, daß wir die Farren mit unsern Lippen entgelten! [4] Assyrien kann uns nicht befrein, auf Rossen wollen wir nicht reiten, nicht sprechen wir mehr: Unser Gott! zu dem Gemächt unsrer Hände, da doch in dir der Verwaiste Erbarmen findet.« [5] - Ich werde ihre Abkehrung heilen, werde sie aus Willigung lieben, ja, mein Zorn kehrt sich von ihm ab. [6] Wie der Tau werde ich für Jissrael sein, blühn solls wie die Lilie, Wurzeln schlagen wie der Libanonwald. [7] Seine Schößlinge gehen weithin, wie des Ölbaums ist sein Glanz, es hat einen Duft wie der Libanonwald. [8] Heimgekehrt, die heimisch sind ihm im Schatten, lassen aufleben sie das Getreid, selber blühn wie die Rebe sie auf, sein Ruhm ist wie des Libanonweins. [9] Efrajim, die »Doppelfrucht«, was hätte nun noch er gemein mit den Puppen! Ich bins, der willfahrt hat und der auf ihn blicken wird: ich bin wie der immergrüne Wacholder, von mir her wird dein Fruchten erlangt. [10] - Wer weise ist, unterscheide dies, gescheit, erkenne es: daß gerade sind SEINE Wege, - die Bewährten gehen darauf, die Abtrünnigen straucheln darauf.