Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

2 Könige 18

[1] Es war im dritten Jahr Hoscheas Sohns Elas Königs von Jissrael geschehn, daß Chiskija Sohn des Achas Königs von Jehuda die Königschaft antrat, [2] fünfundzwanzigjährig war er worden, als er die Königschaft antrat, und neunundzwanzig Jahre hatte er Königschaft in Jerusalem.. Der Name seiner Mutter: Abi Tochter Secharjas. [3] Er tat das in SEINEN Augen Gerade, allwie sein Vorvater Dawid getan hatte. [4] Er wars, der die Koppen beseitigte, der die Standmale zertrümmerte, der die Pfahlfrau ausrottete, der die Viper aus Kupfererz zerstieß, die Mosche gemacht hatte, denn bis zu jenen Tagen hatten die Söhne Jissraels immerfort ihr geräuchert, man rief sie Erzbold. [5] Auf IHN den Gott Jissraels verließ er sich, keiner war ihm gleich unter allen Königen Jehudas nach ihm und denen, die vor ihm waren, [6] er haftete an IHM, von seiner Nachfolge wich er nicht seitab, er wahrte seine Gebote, die ER Mosche geboten hatte. [7] ER war bei ihm, überall da, wo er ausfuhr, ergriff ers. Er empörte sich gegen den König von Assyrien und wollte ihm nicht mehr dienstbar sein. [8] Er wars, der die Philister schlug, bis nach Gasa und dessen Gemarkungen, vom Wächterturm bis zur Festungsstadt. [9] Im vierten Jahr des Königs Chiskijahu, das ist das siebente Jahr Hoscheas Sohns Elas, Königs von Jissrael, geschahs: Schalmanasser König von Assyrien zog herüber, über Samaria her, er engte es ein [10] und bezwang es nach Ablauf dreier Jahre, im sechsten Jahr Chiskijas, das ist das neunte Jahr Hoscheas Königs von Jissrael, wurde Samaria bezwungen, [11] der König von Assyrien verschleppte Jissrael nach Assyrien, er leitete sie nach Chala, nach dem Chabor, dem Strom von Gosan, und den Städten Mediens. [12] Darum, daß sie nicht gehört hatten auf SEINE ihres Gottes Stimme, seinen Bund überschritten und alles was Mosche SEIN Knecht geboten hatte, - nicht gehört und nicht getan. [13] Im vierzehnten Jahr des Königs Chiskijahu zog Ssancherib König von Assyrien herüber, über alle befestigten Städte Jehudas her und bemächtigte sich ihrer. [14] Da sandte Chiskija König von Jehuda an den König von Assyrien nach Lachisch, zu sprechen: Ich habe gefehlt, kehre dich von mir ab, was du mir aufgibst, will ich tragen. Der König von Assyrien legte Chiskija dem König von Jehuda dreihundert Barren Silbers und dreißig Barren Goldes auf. [15] Chiskija gab alles Silber her, das sich in SEINEM Haus und bei den Schätzen des Königshauses befand, [16] zu jener Frist mußte Chiskija die Türen SEINER Halle verstümmeln und die Pfeiler, die Chiskija König von Jehuda selber hatte überschalen lassen, und sie dem König von Assyrien geben. [17] Der König von Assyrien sandte von Lachisch aus den Marschall, den Erzkämmerer und den Erztruchsessen mit einem starken Heer an den König Chiskijahu nach Jerusalem, die zogen herauf und kamen an vor Jerusalem. Sie nun zogen weiter, kamen hin und blieben stehn bei der Rinne des obern Teichs, die auf der Straße nach dem Wäscherfeld ist, [18] sie riefen nach dem König. Da trat zu ihnen hinaus Eljakim Sohn Chilkijahus, der über dem Hauswesen war, und Schebna der Schreiber und Joach Sohn Assafs der Erinnerer. [19] Der Erztruchseß sprach zu ihnen: Sprecht doch zu Chiskijahu: So hat der Große König, Assyriens König, gesprochen: Was ist das für ein Verlaß, worauf du dich verlassen hast?! [20] sprichst du etwa, Rat und Gewalt zum Kampf sei bloß Lippenrede?! Jetzt gilts: auf wen hast du dich verlassen, daß du dich gegen mich empörtest?! [21] jetzt gilts, wohlan: verlassen hast du dich auf die Stütze dieses angeknickten Rohrs, auf Ägypten, das, lehnt sich jemand darauf, ihm in den Ballen dringt und den durchsticht, so Pharao König von Ägypten für alle, die auf ihn sich verlassen. [22] Wenn ihr aber zu mir sprechen solltet: Auf IHN unsern Gott verlassen wir uns! ist das nicht der, dessen Koppen und dessen Schlachtstätten Chiskijahu beseitigt hat, indem er zu Jehuda und zu Jerusalem sprach: Vor dieser Schlachtstatt da in Jerusalem sollt ihr euch niederwerfen!? [23] Jetzt gilts, wette doch mit meinem Herrn, mit dem König von Assyrien: ich will dir zweitausend Rosse geben, ob du dir auf sie Reiter zu geben vermagst! [24] wie willst du da auch nur einen Viztum, einen der kleineren Diener meines Herrn, umkehren machen? Aber du verläßest dich ja für Fahrberitte und Reisige auf Ägypten! [25] Jetzt gilts: bin ich etwa ohne IHN herübergezogen über diesen Ort her, ihn zu verderben?! ER ists, der zu mir sprach: Zieh hinüber, über jenes Land hin und verdirb es! [26] Eljakim Sohn Chilkijahus sprach, und Schebna und Joach, zum Erztruchsessen: Rede doch zu deinen Dienern aramäisch, wir sind ja drauf eingehört, aber nimmer rede mit uns judäisch vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer ist! [27] Aber der Erztruchseß sprach zu ihnen: Hat mich etwa auf deinen Herrn hin oder deinetwegen mein Herr entsandt, diese Rede zu reden, nicht vielmehr auf die Leute hin, die auf der Mauer sitzen um euch gesellt ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken?! [28] Der Erztruchseß stand hin und rief mit großmächtiger Stimme auf judäisch, er redete, sprach: Höret die Rede des Großen Königs, des Königs von Assyrien! [29] So hat der König gesprochen: Daß euch Chiskijahu nimmer berücke, denn er vermag nicht aus meiner Hand euch zu retten! [30] und daß euch Chiskijahu nimmer auf IHN euch verlassen heiße, sprechend: ER wird retten, uns retten und nicht wird diese Stadt in die Hand des Königs von Assyrien gegeben! [31] Höret nimmer auf Chiskijahu, denn so hat der König von Assyrien gesprochen: Macht mit mir einen Segnungsaustausch, tretet zu mir über, dann könnt ihr wieder jedermann von seinem Rebstock, jedermann von seinem Feigenbaum essen, dann könnt ihr wieder jedermann das Wasser seiner Zisterne trinken, [32] bis ich komme und euch mitnehme in ein Land, eurem Lande gleich, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weingärten, ein Land von Glanzoliven und Honig, daß ihr lebet und nicht sterbet, - aber höret nimmer auf Chiskijahu, wenn er euch lockt, sprechend: Retten wird uns ER! [33] Haben die Götter der Weltstämme gerettet, jeder sein Land errettet aus der Hand des Königs von Assyrien? [34] wo waren die Götter Chamats und Arpads, wo waren die Götter Sfarwajims, Henas und Iwwas, haben denn Samaria welche aus meiner Hand errettet? [35] wer sind die unter allen Göttern der Länder, die ihr Land aus meiner Hand errettet haben, daß ER Jerusalem aus meiner Hand erretten sollte?! [36] Sie aber schwiegen, das Volk, und redeten nichts ihm zur Antwort, denn das war ein Gebot des Königs, im Spruch: Antwortet ihm nicht! [37] Mit eingerißnen Gewändern kam Eljakim Sohn Chilkijas, der über dem Hauswesen war, und Schebna der Schreiber und Joach Sohn Assafs der Erinnerer, zu Chiskijahu, sie meldeten ihm die Reden des Erztruchsessen.