Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Psalm 41

[1] Des Chormeisters, ein Harfenlied Dawids. [2] O Glück dessen, der auf den Schwachen bedacht ist! Am Tag des Bösgeschicks läßt ER ihn entschlüpfen. [3] ER bewacht ihn, hält ihn am Leben, daß er beglückt sei auf Erden - nimmer gibst du ihn dem Übermut seiner Feinde! - [4] ER stützt ihn auf dem Bette des Siechtums - all sein Lager wendest du, da er krank ist - . [5] Ich da habe gesprochen: »DU, leihe mir Gunst, heile mein Gemüt, denn dir habe ich gesündigt! [6] Böses sprechen von mir meine Feinde: "Wann stirbt er, daß schwinde sein Name!" [7] Und kommt einer, sichs zu besehn, Wahnspiel redet er, sein Herz sammelt sich Arg ein, kommt er auf die Gasse, redet ers aus. [8] Einig tuscheln sie sichs zu wider mich, wider mich all meine Hasser, sie spinnen Böses mir an: [9] "Unheimlich Ding ist ergossen in ihn, nun er sich legte, steht er nie wieder auf!" [10] Auch der Mann meines Friedensbunds, auf den ich mich verließ, Mitesser meines Brots, macht die Große Ferse über mich. [11] Du aber, DU, leihe mir Gunst! richte mich auf, daß ichs ihnen bezahle!« [12] Daran habe ich erkannt, daß du Lust hast an mir: daß mein Feind nicht jubeln darf über mich. [13] Mich da in meiner Schlichtheit, du hast mich gefaßt, stelltest mich vor dein Antlitz auf Weltzeit. - [14] Gesegnet ER, der Gott Jissraels, von der Weltzeit her und für die Weltzeit! Jawahr, jawahr!