Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Psalm 92

[1] Ein Harfenlied, Gesang für den Tag der Wochenfeier. [2] Gut ist es, DIR zu danken, deinem Namen, Höchster, zu harfen, [3] deine Huld zu vermelden am Morgen, in den Nächten deine Treue, [4] zum Zehnsait und zur Laute, zum Getön auf der Leier. [5] Denn mit deinem Werk, DU, hast du mich erfreut, ich bejuble die Taten deiner Hände. [6] Wie groß sind deine Taten, DU, gar tief sind deine Planungen! [7] Ein dummer Mensch kanns nicht erkennen, ein Narr kann dies nicht merken. [8] Wann die Frevler sprossen wie Kraut und alle Argwirkenden blühn, ists, damit vertilgt sie werden auf ewig, [9] du aber bist erhaben in Weltzeit, DU. [10] Denn, da, deine Feind, DU, denn, da, deine Feinde verlieren sich, es zerstieben die Argwirkenden alle. [11] Du erhebst wie des Wisents mein Horn, durchfeuchtet bin ich mit frischem Öl. [12] Mein Aug blickt nieder auf meine Verleumder, von den wider mich Aufgestandnen, den Bösgesinnten, bekommen meine Ohren zu hören. [13] Der Bewährte sproßt wie die Palme, er schießt wie eine Zeder auf dem Libanon auf. [14] Die in SEIN Haus wurden verpflanzt, sprießen in den Höfen unseres Gottes, [15] noch im Greisentum werden sie gedeihn, werden markig sein und frisch, [16] zu vermelden, daß ein Gerader ER ist, mein Fels, Falsch ist an ihm nicht.