Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Sacharja 8

[1] SEINE Rede geschah weiter, zu sprechen: [2] So hat ER der Umscharte gesprochen: »Ich eifre um Zion eines großen Eifers, in großer Glut eifre ich drum.« [3] So hat ER gesprochen: »Ich kehre nach Zion, ich wohne ein inmitten Jerusalems.« - Jerusalem wird gerufen: Stadt der Treue, und SEIN des Umscharten Berg: Berg der Heiligkeit. - [4] So hat ER der Umscharte gesprochen: »Noch werden sitzen Greise und Greisinnen auf den Plätzen Jerusalems, jedermann seinen Stützstab in seiner Hand wegen der Menge der Tage. [5] Und die Plätze der Stadt werden voll sein von Knaben und Mädchen, die auf ihren Plätzen spielen.« [6] So hat ER der Umscharte gesprochen: »Wenn das in den Augen des Überrests dieses Volkes wunderbar ist in den Tagen da, soll es auch in meinen Augen wunderbar sein?« Erlauten ists von IHM dem Umscharten. [7] So hat ER der Umscharte gesprochen: »Wohlan, ich befreie mein Volk aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land der Sonnenrüste, [8] ich bringe sie herbei, einwohnen sollen sie in der Mitte Jerusalems, sie sollen mir werden zum Volk und ich, ich will ihnen werden zum Gott in Treue und in Wahrhaftigkeit.« [9] So hat ER der Umscharte gesprochen: Mögen festigen sich eure Hände, die ihr in diesen Tagen hört diese Rede aus dem Munde der Künder! - Ihrer, die da sind am Tag, wenn gegründet ward SEIN des Umscharten Haus, die Tempelhalle, um erbaut zu werden. - [10] Denn vor den Tagen da wurde dem Menschen nicht Lohn und kein Lohn war dem Vieh, dem Hinauswandernden, dem Hereinkommenden war kein Friede vor dem Bedränger, ich ließ alles Menschentum los, jedermann wider seinen Genossen. [11] Jetzt aber bin ich nicht wie in frühern Tagen für den Überrest dieses Volks, Erlauten von IHM dem Umscharten, [12] nein, Saat des Friedens ists! Der Weinstock gibt seine Frucht, das Erdland gibt sein Gewächs, der Himmel gibt seinen Tau, all das eigne ich zu dem Überrest dieses Volks. [13] Werden solls: Wie ihr eine Verwünschung seid worden unter den Weltstämmen, Haus Jehuda und Haus Jissrael, so befreie ich euch, daß ihr Segen werdet. Fürchtet euch nimmer, mögen festigen sich eure Hände! [14] Ja, so hat ER der Umscharte gesprochen: Gleichwie ich gesonnen habe euch Böses zu tun, als eure Väter mich ergrimmten - ER der Umscharte hats gesprochen - , und ließ mirs nicht leidwerden, [15] so sinne umkehrig ich in diesen Tagen, Jerusalem und dem Hause Jehuda Gutes zu tun: fürchtet euch nimmer! [16] Dies ist die Rede, die ihr betätigen sollt: Redet treulich jedermann zu seinem Genossen, Treue und Friedensrecht richtet in euren Toren! [17] Ein Mann Böses seinem Genossen, planets nimmer in eurem Herzen, den Lügenschwur liebet nimmer! denn all dies ist, was ich hasse, ist SEIN Erlauten. [18] SEINE des Umscharten Rede geschah weiter zu mir, es sprach: [19] So hat ER der Umscharte gesprochen: Das Fasten des Vierten, das Fasten des Fünften, das Fasten des Siebenten, das Fasten des Zehnten, werden solls dem Hause Jehuda zu Lust, zu Freude, zu guten Festgezeiten, - aber die Treue und den Frieden liebet! [20] So hat ER der Umscharte gesprochen: Noch ists, daß Völker kommen, Insassen vieler Städte, [21] und die Insassen der einen gehen zu einer andern, um zu sprechen: Den Gang wollen wir gehn, SEIN Antlitz zu sänftigen! und: IHN den Umscharten aufzusuchen gehen will auch ich! [22] Sie kommen, viele Völker, mächtige Stämme, IHN den Umscharten aufzusuchen in Jerusalem, SEIN Antlitz zu sänftigen. [23] So hat ER der Umscharte gesprochen: In jenen Tagen ists, da werden fassen zehn Männer von allen Stämmewelt-Zungen, anfassen den Rockzipfel eines jüdischen Mannes, sprechend: Mit euch wollen wir gehn, denn, wir habens gehört, Gott ist mit euch.