Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Psalm 144

[1] Von Dawid. Gesegnet, DU, mein Fels, der zur Schlacht meine Hände belehrt, meine Finger zum Kampf! [2] Meine Huld und meine Bastei, mein Horst und mein Entrinnen du mir, mein Schild und woran ich mich berge! Du, der Völker unter mich streckt! [3] DU, was ist der Mensch, daß du ihn magst kennen, der Mannessohn, daß du ihn magst beachten! [4] der Mensch, der dem Dunste ähnelt, dessen Tage gleichen dem ziehenden Schatten! [5] DU, neige deine Himmel und fahre nieder! rühre die Berge an, daß sie rauchen! [6] Blitzen laß Blitze, sprenge sie um, schick deine Pfeile aus, tummle sie hin! [7] Deine Hände schick aus von der Höhe, entringe mich, entreiße mich den vielen Wassern, der Hand der Söhne der Fremde, [8] deren Mund Wahnspiel redet und ihre Rechte ist eine Rechte des Lugs! [9] Gott, neuen Gesang singe ich dir, auf Zehnsaitleier spiele ich dir auf: [10] Der Königen Freiwerden gibt, seinen Knecht Dawid dem bösen Schwerte entrang, [11] entringe, entreiße mich der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Wahnspiel redet und ihre Rechte ist eine Rechte des Lugs: [12] daß unsre Söhne wie Pflänzlinge seien, großgewachsen in ihrer Jugend, unsre Töchter wie Eckpfeiler, geschnitzt am Bau einer Halle, [13] unsre Scheuern gefüllt, Gattung um Gattung bescherend, unsre Schafe tausendfältig, myriadenfach auf unseren Fluren, [14] unsre Rinder trächtig, kein Bruch, kein Fehlwurf, - und kein Gekreisch auf unseren Märkten. [15] O Glück des Volkes, dems also ergeht! o Glück des Volkes, dessen Gott ER ist!