Die Schrift

Übersetzung des Alten Testaments von Martin Buber
und Franz Rosenzweig von 1929

Bibelübersetzung

Psalm 72

[1] Von Schlomo. Gott, deine Rechtsbräuche dem Könige gib, deinen Wahrspruch dem Königssohn! [2] Er urteile deinem Volke in Wahrheit, in Gerechtigkeit deinen Gebeugten! [3] Frieden tragen dann die Berge dem Volk zu, die Hügel in Wahrhaftigkeit. [4] Er rechte für die Gebeugten des Volks, befreie die Söhne des Dürftigen und ducke den Unterdrücker! [5] Man fürchtet dich mit dem Sonnenschein dann, angesichts des Monds für Geschlecht der Geschlechter. [6] Er senke sich wie Regen auf die Matte, wie Rieseln, Getröpfel zur Erde. [7] In seinen Tagen sproßt der Bewährte, Friedens Fülle ist, bis es keinen Mond gibt. [8] Er befehligt vom Meere zum Meer und vom Strom zu den Rändern der Erde. [9] Schiffsmächte knien ihm vorm Angesicht, seine Feinde lecken den Staub. [10] Die Könige von Tarschisch und den Inseln, Zinsspende entrichten sie, die Könige von Saba und Sseba, Tribut nahen sie dar. [11] Ihm bücken alle Könige sich, alle Stämme dienen ihm. [12] Denn er rettet den Dürftigen, der aufstöhnt, den Gebeugten, dem kein Helfer ist. [13] Ihn dauert des Armen und Dürftigen, die Seelen der Dürftigen befreit er, [14] löst ihre Seele aus Pressung und Unbill, teuer ist in seinen Augen ihr Blut. [15] Er lebe! Man gibt ihm von Sabas Gold, man betet für ihn beständig, all den Tag segnet man ihn: [16] »Er sei wie Schwellen des Getreids überm Erdland, am Haupte der Berge woge libanongleich auf seine Frucht, mögen der Stadt sie entblühen wie Kraut der Erde! [17] Sein Name bleibe auf Weltzeit, angesichts der Sonne pflanze sein Name sich fort, mögen alle Stämme sich segnen mit ihm, ihn glücklich heißen.« [18] Gesegnet ER, Gott, Der Gott Jissraels, der Wunder tut, er allein, [19] gesegnet der Name seiner Ehre auf Weltzeit, mit seinem Ehrenschein fülle sich alles Erdland! Jawahr, jawahr! [20] Zu Ende sind die Gebete Dawids Sohnes Jischajs.